Namaste und herzlichen Willkommen zu Davesyndrom.
Das Jahr 2023 haben wir hinter uns und ein neues Jahr gefüllt von neuen Chancen steht uns bevor.
Hiermit wünsche ich dir ein gutes neues Jahr, voller Glück, Liebe, sowie Erfahrungen, welche dich als Person weiterentwickeln. Einige Sachen werden wohl bereits geplant sein und andere werden nicht vorhersehbar sein – möge das unwissende eine Bereicherung für dich sein, ob die Erfahrung gut oder schlecht.
Bevor wir uns dem heutigen Thema «Wie wir uns selbst und unsere Kinder durch Social Media vergiften», widmen, möchte ich noch kurz folgendes festhalten: Hierbei handelt es sich um meine Erfahrung sowie Meinung zum beschriebenen Thema. Meine Intention ist es nicht, dich oder andere, persönlich anzugreifen, sondern, lediglich zum Denken & zur Selbstreflektion anzuregen. Des Weiteren, bin ich für Diskussionen via Instagram offen – beginnt hier vielleicht schon die ganze Ironie dieses Themas?
Als Social Media, anfangs des 21. Jahrhunderts zeitlich mit der stetigen Weiterentwicklung des Internets aufkam, war die Idee eigentlich nichts anderes als die weltweite Kommunikation zu anderen Menschen auf unserem Planeten, Erde. Die Kommunikation über Länder sowie Kontinente entfernt schien leichter als je zu vor. Die Verwandten, welche man lange nicht zu sehen bekam, sind heute nur noch ein Anruf entfernt, gar die Kommunikation via Kamera ist möglich – so sind sie gleichzeitig näher wie noch nie zu vor – aber denn noch so weit entfernt.
In den jungen Jahren, vermutlich bereits mit 12-Jahren – das mag für einige vielleicht “krass” wirken – ist heute aber Realität; wurde auch ich mit diesem Virus, so nennen wir es mal – Social Media – angesteckt.
Angefangen hatte ich mit Facebook, der Austausch zu Kollegen sowie bereits in diesem Alter, das Bilder hochladen meines selbst, indem ich mich entweder auf lustige oder auf «schöne» Art und Weise inszenierte hatte, um anderen gefallen zu möchten: die Sehnsucht nach Likes, welches als Belohnungssystem im Gehirn verwertet wurde zur Bestätigung meines Selbst, verankerte sich zu diesem Zeitpunkt in mein Gehirn.
Mit den Jahren, als ich dann mit 15-Jahren Instagram für mich entdeckte und etwas unreifer war, als heute, mag ich mich gut an die Zeiten erinnern, bei welchen ich mit meinem ehemaligen besten Kollegen rausging, extra ankleidete, um mich dann perfekt darzustellen – ein Foto zu schiessen und diese dann zu veröffentlichen – eigentlich lächerlich – nicht?
Nach einer Krise bemerkte ich dann aber schnell den negativen Einflluss, welcher Social Media auf mich hatte. In dieser Krise erkannte ich, dass Social Media nichts anderes ist, als unauthentisches Marketing seines selbst. Die perfekte Selbstdarstellung seines selbst, obwohl man im echten Leben eine Krise durchmacht, fühlte sich falsch und widerlich an. So hatte ich mich damals beschlossen, mein Instagram-Profil zu löschen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder eins zuzulegen, jedoch mit der Intention, Social Media als eine Plattform zu nutzen um eine Message auszutragen: unteranderem Davesyndrom und Menschen durch Zitate, Denkanstösse zu geben.
Nachdem ich mich dann ende August 2023 wieder in einer tieferen Selbstfindungsphase befand und meine Existenz überdachte, hatte ich mich radikal entschlossen eine Pause von Social Media sowie auch den täglichen News zu nehmen.
Am Anfang war ich sehr von diesem Entscheid überzeugt. Social Media sowie die News hatte ich dann durch Bücher sowohl als auch YouTube-Videos, welche Themen wie: Philosophie, Psychologie und Geschichte, ersetzt. Ich wollte und will mein Wissen sowie Fähigkeiten erweitern, so hatte ich dann auch angefangen, mir selbstständig das Gitarren spielen beizubringen (ich bin immer noch ein Amateur). Bücher, welche in dieser Zeit gelesen habe, waren:
- “Das Café am am Rande der Welt” von John Strelecky, welches mich daran erinnerte, mich wieder den grossen Fragen dieser Welt und des Lebens zu widmen und das Leben zu hinterfragen.
- “Die vier Versprechen” von Don Miguel Ruiz, welches mir wieder bewusst machte, nicht alles persönlich zu nehmen.
- “Der Millionär und der Mönche” von Julian Hermsen, bestätige mir, dass Erfolg relativ ist.
- “Kurze Antworten auf große Fragen” von Stephen W. Hawking, um seine Gedanken und Meinungen zu den grossen Fragen zu verstehen.
- “Einsichten – Ausblicke” von Albert Hofmann, welches erklärt, dass unsere Wahrnehmung zur Natur und zur Welt, nicht die absolute Wahrheit ist.
Im Oktober 2023 hatte ich dann Herbstferien und ich erlebte ein Gefühl der Einsamkeit, welches durch die Pause von Social Media ausgelöst worden war. Ich war sehr kurz davor, mich wieder anzumelden, entschied mich aber dann doch, dies nicht zu tun. Die Monate gingen weiter und ich bemerkte stetig, dass das Bedürfnis nicht mehr vorhanden war, die sozialen Medien – Instagram – zu nutzen. Ich fühlte mich gut und weniger ängstlich, doch weshalb war das so?
Die breite Masse nutzt Social Media (mich eingeschlossen) heute, um sich selbst perfekt darzustellen, anderen zu zeigen: «hey, schau mal wo ich gerade bin, was ich gerade mache, was ich gerade lese, was ich gerade esse!». Wir besuchen Orte, Konzerte, Restaurant, geniessen atemberaubende Aussichten; währenddessen wir unser Handy in unserer Hand haben und unbewusst oder auch bewusst den Drang verspüren diesen Moment festzuhalten und mit anderen zu teilen. Dies kann dazu führen, dass man keine Tätigkeiten mehr nachgehen kann, Orte besucht oder schöne Momente tiefgründing wahrnimmt, ohne das Bedürfnis zu haben, diese Momentaufnahme, nicht zu teilen. Nicht wir steuern unseren täglichen Medienkonsum, sondern der tägliche Medienkonsum steuert uns, ohne, dass uns dieser negative Einfluss bewusst überhaupt bewusst sind, oder lediglich gut reden. Fremden Menschen beeindrucken wollen, ohne überhaupt zu bemerken, wie unbedeutend wir für sie und sie von für uns sind.
Social Media wird immer mehr eine Plattform zur Verbreitung von toxischer Positivität, um mal ein konkretes Beispiel zu nennen: Ein Pfleger oder eine Pflegerin geht täglich ihrem Berufsalltag, welcher mit schwierigen Umständen behaftet ist, nach. Ihr Beruf bringt ihr Vollkommenheit, macht ihr Freude und sie steckt Herz & Blut in die Pflege von kranken und Menschen, welche sich in einer schwierigen Lage befinden. Bei Feierabend loggt sie sich dann auf Social Media ein, um dann von folgenden Aussagen überflutet wird: «9-5 Jobs sind schei*sse, nimm dein Leben in die Hand, mach mehr, kündige deinen Job, du bist faul, du bist selberschuld, dass du mit 21 Jahren noch nicht ausgesorgt hast, lieber verbringst du deine Zeit auf Netflix, anstatt an deinen Träumen zu arbeiten, komm in unseren Call – du hast doch eh nicht besseren zu tun» – solche Aussagen sind widerlich – weshalb ich persönlich sowieso nichts von dieser Network-Marketing-Bubble halte. Irgendwelche Personen, welche sich in einem Anzug präsentieren, mit einem Zitat, welches durch tausende von unglaubwürdigen und selbsternannten «Life-Coaches» verbreitet wird und dazu die Verbreitung von toxischer Positivität; sie verhalten sich so, als hätten sie es bereits geschafft, obwohl dem nicht so ist – pure Manipulation und die Verbreitung von falschen Werten. Heute ist es gang und gebe, dass man Erfolg anhand von Geld misst – dies ist meiner Meinung nach nichts anderes als falsch.
Wenn man keine Orte teilt, am Wocheneden nicht unterwegs ist, ohne dies in seiner Story zu teilen; so glauben andere tatsächlich, dass das Leben dieser Person langweilig ist und, dass dieser nur zuhause von sich weg vegetiert.
Vielleicht hattest du auch mal erlebt, dass deine Freunde unterwegs waren, ohne, dass du dabei warst – gesehen hast du das durch Social Media – wie hattest du dich gefühlt? Einsam, unbedeutend und vielleicht verletzt? Du hattest deine Arbeitswoche überstanden und möchtest ein Wochenende einfach zuhause bleiben, da du erschöpft bist: gehst dann auf Social Media und siehst, wie andere Ferien gehen, währenddessen du zuhause bleibst? Wie hattest du dich gefühlt?
Es ist unbestreitbar, dass Social Media einen enormen Einfluss auf unser: Denken, Fühlen, Wissen und Handeln eingenommen hat. Jedermann ist sich bewusst, dass Social Media zu komplexen seines Daseins führen kann, da man sich stetig mit anderen, meist unbewusst, vergleicht.
Heute setzen wir bereits unsere Kinder, in einem sehr und zu jungen Alter, diesen Gefahren aus.
Kinder nutzen bereits im Alter von 4-5 Jahren Social Media, wie unteranderem TikTok. Sie sind diesen Gefahren ausgesetzt, welche der Nutzen von solchen Plattformen mitbringt, und die Eltern sind sich dem nicht einmal bewusst, da sie selbst erschöpft sind und deshalb der einfachste Weg ist, dem Kind ein Handy oder ein Tablet in die Hand zu drücken, um sich von der Erziehung, welche sehr nerve zerrend sein kann, zu entfliehen. Kinder sind nicht in der Lage, Gefahren einzuschätzen und die Eltern sind sich dem negativen Einfluss und dem Medienkonsum des Kindes nicht bewusst, auch sind sie sich nicht dem bewusst, was das Kind effektiv konsumiert und zu Gesicht bekommt.
Kinder vergleichen sich heutzutage schon mit anderen; Messen sich anhand von virtuellen Zahlen wie Likes und Aufrufe und fühlen sich nur dann gut und bestätigt, wenn diese Zahlen ein bestimmtes Mass angenommen haben. Stimmen die Zahlen nicht, so entwickelt das Kind bereits in einem sehr jungen Alter komplexe und eine verzerrte Selbstwahrnehmung. Nicht zu vergessen ist die grosse Verbreitung von falsch Informationen & Hass auf Social Media. Das Kind, welches noch über kein Allgemeinwissen verfügt, nimmt Information durch kurze Clips, wie bspw. durch TikTok auf, und wertet diese Aussagen als richtig & wahrhaftig ein – traurigerweise sind das nicht nur Kinder, sondern auch Jugendliche und Erwachsene, welche über kein ausgeprägtes Allgemeinwissen verfügen, um einschätzen zu können, ob es sich hierbei um eine richtige oder falsche Information handelt – die falsch Informationen werden anschliessend geteilt und weiterverbreitet, was dazu führt, dass der Mensch tatsächlich verblödet.
Wir rauben unseren Kindern die Kindheit. Die Kindheit ist das Schönste, was der Mensch in seiner Lebenszeit erleben kann. Ist die Kindheit aber vom täglichen Konsum von Social Media, wie dies heute leider vermehrt der Fall ist, geprägt, verpasst das Kind, das Kind sein. Kinder entdecken und sehen die Wunder der Natur immer weniger und sehen sich nach der Schule nicht mehr dem Spielen in der Natur, sondern ihrem iPad. Mir ist bewusst, dass ich selbst, sowohl wie du, wahrscheinlich noch jung sind, denn noch habe ich das Bedürfnis dir für die Zukunft mitzugeben, dies deinen Kindern nicht anzutun.
Trotz allem, gibt es natürlich auch positive Seiten von Social Media: die Kommunikation, die Verbreitung von richtigen & wichtigen Informationen, das Aufmerksam machen von schwierigen Themen wie unteranderem psychische Gesundheit, eine Einkommensmöglichkeit usw.
Falls du es noch nie gemacht hast, empfehle ich dir wärmstens, Social Media eine Weile mal den Rücken zu drehen; wie fühlst du dich? Welche Veränderung nimmst du war? Vermisst du es? Mit was kannst du den Konsum kompensieren? Bist du wirklich darauf angewiesen?
Cheers.